Mit der richtigen Karriereplanung in die "Zone des Erfolgs"

Jeder kommt einmal in die Lage, wo sie/er darüber nachdenken muss, in welche Richtung die berufliche Zukunft gehen soll. Sei es für das Kind oder für sich selbst, wenn der Start ins Berufsleben oder eine karrieretechnische Umorientierung angestrebt werden. Dieser Artikel beschreibt die Vorgangsweise des Autors und richtet sich hauptsächlich an Dienstnehmer. Daher ist dieser zwar keine Best-Practise, aber könnte Ihnen ein paar Denkanstöße liefern.

Es ist unmöglich die Zukunft exakt vorauszusagen, aber mit einigen Überlegungen, lassen sich mit großer Wahrscheinlichkeit bessere Entscheidungen treffen. In diesem Artikel werden die relevanten internen und externen Einflussfaktoren auf folgende vier Dimensionen verteilt:

  • Eigenes Interesse (intern)
  • Eigene Fähigkeiten (intern)
  • Bedarf der Firmen (extern)
  • Angebot an Arbeitskräften (extern)

Wenn nun die Berufswahl oder der eingeschlagene Karriereweg möglichst viele Schnittpunkte mit den Dimensionen hat, so ist ein nachhaltiger Erfolg leichter zu erreichen. Diese Schnittmenge sei nun als „Zone des Erfolgs“ definiert.

Folgende Grafik fasst das Konzept zusammen:

Bild 1: Die 4 Dimensionen der "Zone des Erfolgs" (Quelle: Eigene Darstellung)

Eigenes Interesse vs. eigene Fähigkeiten

Das Wichtigste ist, dass ein grundsätzliches Interesse an der Tätigkeit vorliegt, denn ansonsten ist es schwer langfristig die entsprechende Motivation aufrecht zu erhalten.

Der Spruch „das Hobby zum Beruf machen“ leitet sich davon ab. Jedoch sollte das nicht das Ziel sein. Prof. Dr. Fredmund Malik zeigt in seinem (Höhr-)Buch „Malik on Management“ hierzu ein wunderbares Beispiel: Albert Einstein hatte eine große Leidenschaft: das Geigenspielen. Er war gut, aber er hatte jedoch nicht das Talent zum Meistergeiger und hat sich deshalb beruflich nicht in diese Richtung orientiert. Er konnte, wie allgemein bekannt, seine Fähigkeiten an anderer Stelle hervorragend nutzen.

Herr Malik bezieht sich in seinem Managementansatz zwar auf den optimalen Einsatz von Mitarbeitern, aber dieser Ansatz ist auch im privaten Bereich anwendbar, besonders, wenn man das eigene Interesse dabei mitberücksichtigt. Fähigkeit und Interesse sind in Kombination erfolgskritisch. Wenn eines der beiden fehlt, ist es sehr schwer überdurchschnittliche Leistungen zu erbringen.

Man sollte sich also ein Tätigkeitsfeld suchen, wo Interesse und Fähigkeiten vorhanden sind.

Angebot vs. Nachfrage

Ein weiterer wesentlicher Aspekt ist es sich mit der Nachfrage durch die Unternehmen zu beschäftigen. Wenn viele Stellenangebote, Studiengänge und Fortbildungen in diesem Bereich angeboten werden, ist die Nachfrage wohl gegeben. Besonders Fachhochschulen arbeiten mit Firmen zusammen (ein Beispiel dafür ist die Kooperation der FH Salzburg mit SPAR) und richten daher Ihre Studiengänge an dem Bedarf der Firmen aus.  Zusätzlich eignen sich noch Recherchen im Internet und Gespräche mit „Insidern“ oder Trendanalysen namhafter Institute sehr gut, um die Nachfrage zu definieren. Dies sind nur ein paar Beispiele zu einer Vorgangsweise zur Analyse der Nachfrage.

Das Angebot zu ermitteln ist naturgemäß schwierig, hat aber volkswirtschaftlich gesehen, einen Einfluss auf Ihre Verdienstmöglichkeiten. Der Zusammenhang zwischen Angebot und Nachfrage kann auch mittels einer Grafik veranschaulicht werden. Hier sind viele Faktoren zu berücksichtgen, daher gibt es keine allgemein gültige Methode. Zum Beispiel könnten Sie aber überprüfen, wie hoch der Marktanteil eines Produktes ist, auf das Sie sich spezialisieren wollen. Sollte der z.B.: bei 25% liegen, sind sie nur für 25% der Firmen interessant, dort dafür wohl aber umso mehr.

Viele Unternehmen nutzen bei einem Markteintritt Analysetools, wie zum Beispiel die „5-Forces“ von Porter. Sie können sich hier genauso wie ein Unternehmen verhalten und abschätzen, wie stark der vorhandene Wettbewerb (Mitbewerber am Arbeitsmarkt), die Kundenmacht (Arbeitgeber), die Lieferantenmacht (Arbeitnehmer) sind bzw. wie hoch die Eintrittsbarrieren für Neueintritte (Beispiel Mehrjährige Ausbildungen erforderlich) und die Wahrscheinlichkeit, dass die Firmen alternative Wege suchen (Substitute).

Wenn es Ihnen gelingt zu erkennen, welche Fähigkeiten für das gewählte Berufsfeld notwendig sind, können Sie Ihre Ausbildung gezielt danach ausrichten. Sollten Sie darüber hinaus noch erkennen was einen Wettbewerbsvorteil darstellt, werden Sie sich nachhaltig in der Erfolgszone platzieren können.

 

Schlussbetrachtung

Diese Vorgangsweise wurde bewusst sehr kurz gehalten, gibt dem Leser aber hoffentlich ein paar neue Inputs. Es ist wie erwähnt keine Best-Practise, aber zeigt dem Leser einen anderen Zugang. Dieser Zugang leitet sich davon ab, wie Unternehmen an derartige Fragestellungen herangehen und hat sich für den Autor als ein sehr gutes Modell zur Entscheidungsfindung erwiesen.

Kurzgefasst: Im Optimalfall sucht man sich ein Tätigkeitsfeld mit hoher Nachfrage, aber geringem Angebot, wofür man Fähigkeiten, sowie Interesse hat. Dann sollte es möglich sein, sich nachhaltig in der „Zone des Erfolgs“ zu positionieren.

Über den Autor

Markus Rotter, MA ist seit den 2000ern in der IT tätig und hat in dieser Zeit Erfahrungen mit IT-Management, Business Intelligence, Datawarehousing, Datenbanken, Systemadministration, IT-Architekturen, Mitarbeiterführung und Projektmanagement gemacht.

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Übersicht der Artikel

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